Wir UX Designer:innen sind ja häufig diejenigen, die Workshops organisieren und moderieren. Und was wäre ein UX-Workshop ohne Workshop-Spiele? Ich habe zum UX Barcamp vier Spiele mitgebracht, die ich mit den Teilnehmenden gemeinsam in geselliger Runde nach der Currywurst-Mittagspause verprobt und weiterentwickelt habe. Herausgekommen ist ein bunter Blumenstrauß an Warm-Ups, Kennenlernspielen und Kreativtechniken. Diese könnt ihr nach Lust und Laune bei eurem nächsten Workshop einsetzen.
Oma, Löwe, Samurai
„Oma, Löwe, Samurai“ ist ein Warm Up-Spiel nach Art von „Schere, Stein, Papier“. Alle Teilnehmenden finden sich in Paaren zusammen. Dann geht es los mit „Schnick Schnack Schnuck“ und alle machen entweder:
- die Oma (mit dem Zeigefinger wackeln und „du du du“ sagen)
- den Löwen („Tatzen“ heben und wie ein Löwe brüllen)
- Samurai (Schwert heben und „Hua!“ rufen)
Die Regeln sind:
- Löwe frisst Oma
- Samurai schlägt Löwenkopf entzwei
- Oma schimpft Samurai
Wer gewinnt sucht sich eine:n neue:n Gegenspieler:in. Wer verliert feuert die Person, die gewonnen hat bei allen weiteren Spielen an. Der „Fanclub“ wächst dann mit jedem Sieg immer weiter. Am Ende spielen die zwei letzten Spieler:innen in einem fesselnden Duell gegeneinander.
Blumenspiel
Das Blumenspiel eignet sich hervorragend für Gruppen, die sich noch nicht kennen. Das Ziel ist es, möglichst viele Gemeinsamkeiten zwischen den Teilnehmenden zu finden.
So funktioniert’s:
- Die Teilnehmenden gehen in 3er-Gruppen zusammen.
- Auf ein großes Blatt Papier (am besten Flipchart) zeichnet jede Gruppe eine Blume mit 3 Blütenblättern. In die Blütenblätter schreiben die Teilnehmenden ihre Namen.
- Jetzt geht es darum, möglichst viele Gemeinsamkeiten zwischen den Gruppenmitgliedern zu finden. Diese werden in die Mitte der Blüte geschrieben.
- Wenn es Gemeinsamkeiten zwischen 2 Personen gibt, können die in zusätzliche Blütenblätter zwischen die Namens-Blätter geschrieben werden.
- Zum Schluss kann sich jede Gruppe einen Namen für ihre Blume überlegen, die am besten irgendwie botanisch klingen. Zum Beispiel Luminaria Caeliflora oder Celestialis Sylvestra.
Dieses Spiel erfordert etwas mehr Erklärung. Aber es war sehr schön zu sehen, wie Menschen, die sich vorher noch nicht kannten, plötzlich Gemeinsamkeiten entdecken.
Kill your darlings
Das Spiel „Kill your darlings“ hat seinen Ursprung im Improvisationstheater. Es geht darum, von seinen eigenen Ideen loszulassen und sich schnell auf neue Ideen und Konzepte einzulassen.
So funktioniert’s:
- Zwei Teilnehmende stehen sich gegenüber. Person A ist Erzähler:in und Person B hat eine Klingel (oder ein Glas und einen Löffel).
- A erzählt eine frei improvisierte Geschichte, die mit „Es war einmal…“ beginnt.
- Immer wenn B klingelt, revidiert A das letzte Wort seiner Geschichte und denkt sich ein Neues aus. So ist das Spiel eine Storytelling-Übung und eine Übung, schnell viele Ideen zu generieren und alte Ideen loszulassen.
Wir haben beim Testen gemerkt, dass es am meisten Spaß macht es, wenn B richtig oft klingelt, sodass A kreativ werden muss und die Geschichte ganz unverhoffte Wendungen nimmt. Die Paare werden öfters durchgewechselt, damit alle mal in die „unangenehme“ Rolle des:der Erzähler:in kommt.
Applaus für Alle
Diese Übung geht immer, um die Energie im Workshop schnell wieder hochzutreiben. Dabei sagt der:die Moderator:in einfach „Einen großen Applaus für euch alle!“ und alle applaudieren einander.
Die Übung ist tatsächlich so simpel wie sie klingt – und sie wirkt Wunder!
An dieser Stelle einen großen Applaus an alle Barcamp-Besucher:innen, die mit mir gemeinsam die Spiele getestet haben. Ihr ward der Hammer!!! 👏
Schon ausprobiert?
Lasst mich gerne wissen, welche Spiele ihr in Workshops am liebsten macht. Und wenn ihr diese hier mal ausprobiert, schreibt mir gerne eure Erfahrungen in die Kommentare!
Clara Gies
UX Designerin bei neusta experience